Online-Seminar: Juden und Antisemitismus im deutschen Kolonialismus

Dienstag, 15. Juni 2021
10.00 bis 12.00 Uhr

PD Dr. Stefan Vogt
(Goethe-Universität Frankfurt am Main, Forschungskoordinator des Projekts „Synagogen-Gedenkbuch Hessen“, Martin-Buber-Professur)

Nachdem dies lange Zeit ignoriert worden war besteht heute weitgehender Konsens darüber, dass auch die deutsche Gesellschaft nachhaltig durch den Kolonialismus geprägt wurde. Dennoch hat die historische Forschung erst vor kurzem damit begonnen, nach Berührungspunkten zwischen der Kolonialgeschichte und der Geschichte der Juden und des Antisemitismus in Deutschland zu fragen. Das Seminar untersucht diese Berührungspunkte für die Zeit des Kaiserreichs, in der die Kolonialpolitik, die Emanzipation und die nationale Integration der Juden, und der Antisemitismus gleichzeitig einen Höhepunkt erreichten. Der Blick richtet sich dabei sowohl auf die Positionierung deutscher Juden zum Kolonialismus, als auch auf darauf, in welchen Zusammenhang Juden und koloniale Andere (Afrikaner, Slawen usw.) durch Kolonialideologen und Antisemiten gebracht wurden. Es wird gefragt, inwiefern Kolonialpolitik und Kolonialbewegung für Juden Orte der Integration und inwiefern sie Orte der Ausgrenzung waren, und in welchem Verhältnis Antisemitismus und kolonialer Rassismus zueinander standen.

Anmeldeformular unter https://www.ezus.org/anmeldung-ezus-onlineseminare/

 

Übersicht

  • Start: 15. Juni 2021, 10:00
  • Ende: 15. Juni 2021, 12:00